Ansprache Sathya Sai Babas am 22.7.2008, Abschluss der Sri Sathya Sai World Education Conference
Alle Namen und Formen sind nur Manifestationen des Höchsten Wesens, welches absolutes Sein – Bewusstsein – Glückseligkeit und nichtdual ist. Es ist die Verkörperung von Wahrheit, Güte und Schönheit
satyam, shivam, sundaram
Verkörperungen der Liebe!
Ihr habt in den letzten zwei Tagen an der Konferenz teilgenommen und den Rednern zugehört. Dabei habt ihr Unbequemlichkeiten auf euch genommen, während ihr in der Halle gesessen habt. Es ist wirklich euer Glück, dass ihr aus fernen Ländern hierher kommen und an dieser Konferenz teilnehmen konntet. Ihr seid unter großen Anstrengungen hierher gekommen und habt viel Geld ausgegeben. Das zeugt bereits von der Reinheit eures Herzens. In dieser Welt leben Millionen Menschen, und es gibt hunderttausende Schulen und Universitäten. Aber nur wenige von euch sind mit der Gelegenheit gesegnet worden, hierher kommen zu können. Ihr könnt euch vorstellen, wie gesegnet ihr seid!
Was sollt ihr nun lernen, nachdem ihr hierher gekommen seid und an dieser Konferenz teilgenommen habt? Ihr müsst vor allem das Wesen eures Herzens verstehen und die menschlichen Werte Wahrheit, rechtes Handeln, Frieden, Liebe und Gewaltlosigkeit manifestieren. Nur dann könnt ihr im wahren Sinn des Wortes gebildet genannt werden. Es gibt in dieser Welt viele Juristen (lawyer), die umfangreiche Bücher studieren, aber trotz ihrer Bildung finden wir unter ihnen viele Lügner (liar). Es gibt viele Ärzte; aber was nützt es schon? Sie verstricken sich in beruflicher Rivalität. Nirgendwo können wir Einigkeit finden.
Zuerst müssen wir Einheit entwickeln.
Wir sind alle Kinder Gottes. Wir sind alle Brüder und Schwestern. Diese Wahrheit sollten wir in unserem Herzen bewahren. Gelegentlich können zwischen Brüdern und Schwestern Meinungsverschiedenheiten aufkommen. Deshalb müssen wir lernen, uns einander anzupassen. Nicht nur das, wir müssen einander zuerst verstehen. Anpassung fällt leicht, wenn wir das rechte Verständnis aufbringen. Ohne das richtige Verständnis ist Anpassung nicht möglich. Zunächst müsst ihr verstehen, dass das, was Swami euch lehrt, nur aus seiner Liebe für euch kommt.
Heutzutage sind im Bereich der Wissenschaft große Fortschritte zu verzeichnen. Alle Erfindungen der Wissenschaftler befinden sich im Wirkungskreis der Sinne. Tatsächlich handeln viele Wissenschaftler töricht und begehen Fehler. Die Wissenschaftler wissen selber nicht genau, was sie sagen und tun. Sie behaupten, sie würden der Gesellschaft helfen, aber tatsächlich tun sie das Gegenteil. Hilf niemals, verletze immer – das scheint ihr Motto zu sein! Als Folge davon führt der Mensch heutzutage sein Leben in Angst und Sorge. Wenn ihr in ein Flugzeug steigt, wisst ihr nicht, ob ihr euer Ziel sicher erreichen werdet. Die Leute sind von Angst ergriffen. Sie fürchten sich sogar vor Ratten!
Wir sollten uns niemals vor etwas fürchten. Habt keine Angst. Angst ist die Wurzel von Sorge und Täuschung. Die Leute haben heutzutage sogar Angst, Obst und Gemüse zu essen, weil es mithilfe von Chemikalien gezüchtet wird, die der Gesundheit schaden. Die Nahrung, die wir essen, das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen, alles ist verschmutzt. Wie können wir in einer so verunreinigten Umwelt ein gesundes Leben führen? Wir sollten deshalb unser Leben von Verschmutzung frei machen. Das müssen wir selber tun. Wir sollten nicht, nur um unseren Geschmackssinn zu befriedigen, minderwertiges Essen zu uns nehmen und unsere Gesundheit ruinieren. Wenn ihr euch ausreichend um eure Gesundheit kümmert, werden die Kinder, die ihr zur Welt bringt, ebenfalls gesund sein.
Sagt immer die Wahrheit. Außerdem solltet ihr im Angesicht von Kritik ruhig und gefasst bleiben. Nur dann kann Friede sein. Unsere alten Rishis (Seher) befolgten das Schweigegelübde als Teil ihrer spirituellen Disziplin. Schweigen hilft euch, auf dem spirituellen Weg Fortschritte zu machen. Wenn ihr schweigt, könnt ihr leicht inneren Frieden erfahren. Liebe geht aus Frieden hervor. Wenn ihr von Liebe erfüllt seid, werdet ihr keine Feinde haben. Führt deshalb euer Leben mit Liebe. Allein durch Liebe können wir Frieden in der Welt schaffen.
Heutzutage sprechen die Menschen von Frieden, aber überall finden wir nur Scherben (peace – pieces). Sogar das Land wird weiter aufgeteilt! Damit will ich sagen, dass die Leute die Interessen ihrer Region über das nationale Interesse stellen! Wir sollten vereint als Land zusammenstehen. Wenn jemand euch fragt: „Woher kommst du?“, solltet ihr stolz sagen, dass ihr zu Indien gehört. Sagt nicht, ihr gehört zu Puttaparthi, zum Anantapur-Distrikt usw. Nur engstirnige Menschen werden eine solche Antwort geben. Eure Antwort sollte lauten: „Ich komme aus Indien.“ Entsprechend sollte man nicht sagen, man komme aus Kalifornien, das nur ein kleiner Teil von Amerika ist, sondern man sollte sagen, man komme aus Amerika. Seid immer großzügig in eurem Denken. Es ist euer Glück, mit einem so offenen Geist ausgestattet zu sein. Wenn ihr Großzügigkeit entwickelt, werden auch eure Kinder großzügig sein.
Die Eltern sollten ihre Kinder am Balvikas-Unterricht teilnehmen lassen und ihnen heilige Lehren vermitteln. Wie die Eltern, so die Kinder. Deshalb sollten die Eltern den rechten Weg einschlagen und ein Vorbild sein, so dass ihre Kinder ihnen nacheifern können. Wenn die Kinder sich nicht anständig benehmen, liegt der Fehler bei den Eltern. Deshalb sollten die Eltern äußerste Sorgfalt walten lassen, was die Erziehung ihrer Kinder angeht. Ab einem gewissen Alter gehorchen die Kinder ihren Eltern nicht mehr. Der Grund liegt darin, dass die Eltern selber nicht dem rechten Weg folgen. Wenn die Eltern wollen, dass ihre Kinder gut sind und im Leben vorankommen, sollten sie ein vorbildliches Leben führen. Zwischen Vater und Mutter sollte es keine Meinungsverschiedenheit geben. Sie sollten einig sein in dem, was sie ihren Kindern sagen. In manchen Familien sagt die Mutter dies und der Vater etwas anderes. Ein solcher Mangel an Einheit und Einvernehmen unter den Eltern ist nicht gut. Beide müssen sich an eine Aussage halten und ihre Kinder den rechten Weg lehren. Vor allem sollten sie ihren Kindern beibringen, an der Wahrheit festzuhalten. Es genügt, wenn wir dem Weg der Wahrheit folgen, denn Wahrheit ist die Grundlage von allem.
Es gibt kein größeres Dharma, als an der Wahrheit festzuhalten. Friede geht aus Dharma hervor und Liebe manifestiert sich aus Frieden. Wo Liebe ist, ist keine Gewalt und alle können ein friedvolles Leben führen. Damit die Nation Frieden und Wohlstand erlangen kann, sollten wir dem Weg der Wahrheit folgen.
Was ist Wahrheit? Derjenige ist eine erhabene Seele, bei dem Gedanken, Worte und Taten übereinstimmen. Wenn bei euch Gedanke, Wort und Tat verschieden sind, dann kommt das Falschheit gleich. Ehe wir unseren Kindern beibringen, an der Wahrheit festzuhalten, sollten wir in unserem täglichen Leben Wahrhaftigkeit praktizieren. Nur dann können die Kinder uns nachahmen und vorbildlich werden.
Wir sollten ein Leben aus dem Herzen führen, kein künstliches Leben (Swamis Wortspiel: heartful – artificial). Heute ist alles, angefangen vom Bildungssystem, künstlich geworden. Die Leute lesen viele heilige Schriften, rezitieren Mantren und meditieren. Aber das alles wird auf künstliche Weise getan. Welche spirituelle Übung wir auch absolvieren, wir sollten sie aus ganzem Herzen tun. Die Leute schließen im Namen der Meditation die Augen und sitzen mit gekreuzten Beinen, ohne jedoch Kontrolle über ihren Geist zu haben. Ihr Geist wandert überall hin, je nach seinen Launen und Einfällen. Deshalb sollten wir vor allen Dingen unseren Geist beherrschen. Der Geist ist die Ursache für Bindung und Befreiung des Menschen. Wie der Gedanke, so die Handlung. Wir sollten deshalb nur gute Gedanken hegen, die zu guten Handlungen führen und schließlich gute Ergebnisse bringen.
Folgt nicht den Launen des Geistes. Lasst euch nicht vom Geist beherrschen. Der Geist sollte unter eurer Herrschaft sein. Der Geist gleicht einem verrückten Affen. Er bewegt sich ungezügelt überall hin. Aber wenn er auf Gott ausgerichtet wird, wird er still und gebändigt.
Wenn die Sonne aufgeht, ist unser Schatten sehr lang. Wenn wir beginnen, in Richtung Sonne zu gehen, fällt unser Schatten hinter uns. Wenn wir jedoch die umgekehrte Richtung, mit dem Rücken zur Sonne, einschlagen, müssen wir unserem Schatten folgen, der vor uns liegt. Wenn die Sonne direkt über unserem Kopf steht, liegt der Schatten unter unseren Füßen. Maya (Täuschung, Illusion) gleicht unserem Schatten. Um Maya zu überwinden, müsst ihr euren Geist auf Gott ausrichten. Wenn euer Geist unmittelbar auf Gott konzentriert ist, wird Maya völlig unterworfen werden, so wie der Schatten unter euren Füßen.
Eine Uhr hat drei Zeiger, die Sekunden, Minuten und Stunden anzeigen. Der Sekundenzeiger ist der längste und bewegt sich schneller als die anderen beiden. Wenn der Sekundenzeiger sechzig Zeiteinheiten durchlaufen hat, bewegt sich der Minutenzeiger eine Einheit weiter. Entsprechend bewegt sich der Stundenzeiger eine Einheit weiter, wenn der Minutenzeiger sechzig Einheiten durchlaufen hat. Der Stundenzeiger ist jedoch der wichtigste. Gelegentlich an Gott zu denken und die übrige Zeit mit weltlichen Beschäftigungen zu verbringen, ist wie der Sekundenzeiger, der wenig Bedeutung hat. Aber ständige Besinnung auf Gott, zu allen Zeiten, gleicht dem Stundenzeiger, der am wichtigsten ist.
Ihr solltet nicht nach den Launen eures Geistes handeln. Wie ich zuvor erwähnte, kann der Geist Bindung oder Befreiung verursachen. Ihr müsst deshalb Kontrolle über euren Geist ausüben und ihn in die richtige Richtung, hin zu Wahrheit und Liebe, lenken. Dann wird er beständig und erhält die Kraft der Konzentration. Liebe ist Wahrheit und Wahrheit ist Liebe. Lebt in Liebe. Diese Liebe ist nicht physisch und nicht weltlich. Wir sollten in unserem Herzen spirituelle Liebe wahren. Nur dann können wir einen beständigen Geist entwickeln. Weltliche Liebe macht unseren Geist wankelmütig und unstet. Richtet euren Geist deshalb immer auf Gott. Nur dann könnt ihr Frieden erfahren. Die Menschen halten das für schwierig, aber lasst mich euch sagen, es gibt keine leichtere spirituelle Disziplin.
Wenn wir Liebe zu Gott entwickeln, kann der Geist sehr leicht beherrscht werden. Wenn der Geist jedoch nicht auf Gott gelenkt wird, kann er niemals gebändigt werden. Was immer ihr tut, betrachtet es als Gottes Werk. Alles geschieht entsprechend dem Willen Gottes. Lebt nicht in der Illusion, euer Wille allein könne die Dinge bewegen. Wenn das der Fall wäre, warum seid ihr dann nicht in der Lage, bestimmte Ereignisse in eurem Leben zu beeinflussen? Begreift, dass alles gemäß dem göttlichen Willen geschieht. Wenn euch etwas Gutes widerfährt, betrachtet es als Gottes Willen. Sollte etwas Schlechtes passieren, akzeptiert auch das als Gottes Willen. Was immer er tut, hat mit Sicherheit einen Sinn, den ihr nicht erfassen könnt. Was immer er tut, dient eurem eigenen Wohl. Überlasst deshalb alles seinem Willen. Man sollte in Glück und Leid, Gewinn und Verlust, Sieg und Niederlage, Gleichmut bewahren. Was auch geschieht, betrachtet es als einen Akt der göttlichen Liebe und heißt es von ganzem Herzen willkommen. Wenn ihr in die göttliche Liebe eingetaucht seid, werdet ihr in all euren Bestrebungen erfolgreich sein. Doch heutzutage sind die Menschen nur von weltlicher Liebe erfüllt! Wer weltliche Liebe entwickelt, ist ein Lügner! Nur göttliche Liebe kann wahre Liebe genannt werden. Göttliche Liebe wird euch nie betrügen. Lasst die Leute denken, was sie wollen, lasst sie euch auf jede erdenkliche Weise kritisieren, doch bleibt immer unerschütterlich in göttlicher Liebe verankert. Weicht unter keinen Umständen vom Pfad der Liebe ab. Wenn ihr in eurem Herzen göttliche Liebe bewahrt, wird eure Zukunft wie auch die eurer Kinder sicher und sorglos sein.
Wenn jemand euch fragt: „Wer bist du?“, seid ihr nicht in der Lage, die richtige Auskunft zu geben. Ihr identifiziert euch mit dem physischen Körper. Aber tatsächlich gleicht der Körper einem ledernen Beutel, der Verschiedenes enthält, wie z.B. Geist, Intellekt, Psyche etc. Wenn das Lebensprinzip erst einmal den Körper verlässt, wird er zu einem „leeren Beutel“, der nutzlos für uns ist. Deshalb legen wir ihn ins Feuer und verbrennen ihn zu Asche. Bevor der Körper zu einer leeren Hülle und zu Asche wird, solltet ihr Gott alles darbringen, was in der Hülle ist, und euer Leben heiligen.
Vor allen Dingen solltet ihr schlechte Eigenschaften wie Verlangen (kâma), Zorn (krodha), Gier (lobha), Verblendung (moha), Stolz (mada) und Eifersucht (mâtsarya) aufgeben. Sie können euch nur Leid bringen, nicht aber Glück. Ihr könnt selber erfahren, wie glückselig ihr sein werdet, wenn ihr euch von diesen schlimmen Eigenschaften befreit. Um diese ewige Glückseligkeit zu erfahren, solltet ihr Gott alles darbringen, was in euch ist. Ihr habt viele Wünsche. Aber ist es möglich, dass all eure Wünsche erfüllt werden? Nein. Fügt anderen niemals Schaden zu, um eure Wünsche zu erfüllen. Wenn ihr etwas wünscht, betet zu Gott und fragt ihn direkt. Tretet unmittelbar in Kontakt zu ihm. Wenn ihr indirekten Methoden folgt, werdet ihr unsäglichem Leid ausgesetzt sein.
Aber heutzutage versuchen die Leute, anderen zu schaden, um ihre eigene Gier zu befriedigen. Solche Leute werden die Konsequenzen ihrer bösen Taten ernten müssen. Vor langer Zeit verfasste ich während der Unabhängigkeitsbewegung ein Lied, das eine Szene enthielt, in der ein Baby weinte und seine Mutter es mit der Versicherung tröstete, alles werde in Ordnung sein und man müsse sich keine Sorgen über das Schicksal des Landes machen. Ich legte eine Gummipuppe in eine Wiege und schaukelte sie sanft, während ich auf der Bühne das Lied sang:
Weine nicht, mein Kind, weine nicht. Wenn du weinst, wirst du nicht tapferer Sohn Bharats genannt werden. Schlafe ein, mein Kind, schlafe ein. Hast du Angst, weil der schreckliche Hitler in das unbezwingbare Russland einmarschierte? Schlafe ein, mein Kind, schlafe ein. Weine nicht, mein Kind, weine nicht, denn die Rote Armee marschiert unter Stalin heran. Sie werden Hitler ein Ende bereiten. Was sonst ist der Grund für dein Weinen? Weinst du, weil es den Landsleuten an Einheit fehlt? Alle Landsleute werden sich vereinen und kämpfen, um die Freiheit zu erringen. Schlafe ein, mein Kind, schlafe ein.
Ihr habt euch heute in so großer Anzahl hier versammelt. Haben wir euch eine Einladung geschickt? Nein, nein. Liebe allein hat euch hierher gebracht. Liebe allein kann alle vereinen, nicht aber Hass. Wenn eure Liebe und meine Liebe zusammentreffen, kann jede Aufgabe erfüllt werden. Entwickelt deshalb Liebe. Mit der Kraft der Liebe könnt ihr alle für euch gewinnen; selbst ein machtvoller Dämon kann bezwungen werden. Als Ravana Sita entführte, machte Hanuman sich auf nach Lanka, um sie zu suchen. Er fand sie in einem Ashokahain unter einem Baum sitzen und Ramas Namen rezitieren. Sie hatte den unerschütterlichen Glauben, dass nur Rama sie aus den Klauen der Dämonen befreien könne.
Trotz all seines Wissens, seiner Kraft und seines Reichtums, war Ravana im Vergleich zu Rama unbedeutend wie ein Grashalm, weil es ihm an Charakter fehlte. Rama hatte einen edlen Charakter. Wenn jemand einen edlen Charakter besitzt, kann er jede noch so gewaltige Aufgabe vollbringen. Deshalb sage ich meinen Schülern/Studenten oft, das Ziel von Bildung ist Charakter. Was nützt eure ganze Bildung, wenn es euch an Charakter fehlt? Manche Anwälte lesen Tag und Nacht viele Bücher, aber wenn sie zum Gerichtshof gehen, sprechen sie nur die Unwahrheit. Größe besteht nicht darin, Bücher zu lesen. Die Wahrheit, die die Bücher lehren, sollte in unserem Herzen bewahrt werden. Wir müssen einen guten Charakter entwickeln. Dann werden wir sicherlich in allem, was wir tun, erfolgreich sein.
Wenn ihr nach Hause zurückkehrt, denkt an alles, was Swami euch gelehrt hat, und sorgt dafür, dass eure Kinder einen guten Charakter entwickeln. Entwickelt Opfergeist und heiligt euer Leben durch edle Taten. Was bringt es schon, nur Geld anzuhäufen? Alexander der Große eroberte verschiedene Teile der Welt und kam nach Indien mit dem Wunsch, dieses Land ebenfalls zu erobern. Auf dem Rückweg erkrankte er schwer. Da er ahnte, dass sein Ende herannahte, rief er all seine Minister und Generäle herbei und teilte ihnen mit, er werde nicht mehr lange leben. Er wies sie an, nach seinem Tod seinen Körper in seine Heimat zu bringen. Darüber hinaus sagte er ihnen, sie sollten seine Arme mit den Handflächen nach oben aus der Totenbahre herausragen lassen. Diese Begräbnisprozession solle durch alle Straßen der Stadt geführt werden, um den Menschen der Welt zu vermitteln, dass Alexander die Welt trotz seiner großen Eroberungen und seines herausragenden Rufes und Ruhmes mit leeren Händen verließ. Das gilt für uns alle. Was immer wir auch zusammentragen mögen, wir müssen mit leeren Händen gehen. Wenn man es bis ins Letzte analysiert, ist der ganze weltliche Besitz nutzlos. Unser Bankkonto wird uns nicht folgen, wenn wir diese Welt verlassen. Nutzt deshalb euren Reichtum in einem Geist der Opferbereitschaft zum Wohle der Armen und Bedürftigen. Wenn ihr euer Leben auf so heilige Weise verbringt, werdet ihr sicherlich erlöst werden.
Übersetzung der vom Sri Sathya Sai Books and Publications Trust herausgegebenen, gedruckten englischen Fassung der Ansprache. Susan Boenke, Prashanti Nilayam.
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