Kaiser Nala, der über ein großes Königreich herrschte, konnte nichts mit sich nehmen, als er starb. Nahm König Mandhata, die Zierde des Kritayugas [1] irgendwelche Reichtümer mit sich, als er die Erde verließ? Nicht einmal Shrî Rama, der die Brücke über das Meer errichtete, ist heute auf der Erde zu sehen. Viele Könige haben über die Erde geherrscht, aber keiner von ihnen konnte auch  nur eine Handvoll Staub mit sich nehmen. Oh edler Mensch! Glaubst du,  du könntest das Königreich und seine Schätze auf deinem Haupt mit dir tragen, wenn du die Erde verlässt?

    Der Mensch hat bei seiner Geburt nichts in diese Welt mitgebracht. Eigentum, Reichtum, Bankkonten usw. werden alle während der Lebensreise von der Geburt zum Tod erworben. Wenn der Mensch diese Welt verlässt, kann er sie nicht mit sich nehmen. Warum sollte er sich dann sorgen, dass er sie zwischendurch verlieren könnte?

 

    Ihr wurdet nicht geboren, um Tränen zu vergießen. Deshalb solltet ihr diese Welt auch glücklich verlassen. Warum solltet ihr euch um vergängliche Dinge wie Reichtum und Besitz Sorgen machen, die materiell, flüchtig und vergänglich sind? Eine solche Einstellung ziemt sich nicht für einen Menschen. Sie alle sind Gaben Gottes. Es gibt vier Konzepte, die ihr immer bedenken müsst: der Einzelne (vyashti), die Gesellschaft (samashti), die Schöpfung (srishti) und Gott (parameshti). Die Schöpfung ging aus Gott hervor. Aus der Schöpfung ging die Gesellschaft hervor, und die Gesellschaft besteht aus Individuen. Ohne Individuum kann es keine Gesellschaft geben. Demzufolge sind all diese letztlich Gottes Geschenk. Bemühen wir uns, Tränen für Gott zu vergießen? Nein. Wir sorgen uns um flüchtige, vorüberziehende Wolken. Das entspricht nicht der wahren Natur des Menschen.

 

    Ihr habt vielleicht beobachtet, dass sich gelegentlich dicke Wolken am Himmel bilden, welche die Sonne oder den Mond verdecken. Es sollte euch nicht bekümmern. Wartet einfach ein paar Minuten. Die dunklen Wolken werden weiterziehen und Sonne und Mond werden wieder hell strahlen. Es braucht nur ein wenig Geduld.

 

Duldsamkeit ist die wahre Schönheit dieses heiligen Landes Bhârat. Von allen Ritualen ist Festhalten an der Wahrheit die größte spirituelle Disziplin. Das Empfinden der Liebe zur eigenen Mutter ist das nektargleiche Empfinden in diesem Land. Charakter wird weitaus höher geschätzt als das Leben selbst. Die Menschen haben die grundlegenden Prinzipien dieser großen Kultur vergessen und imitieren die westliche Kultur. Ach! So wie ein mächtiger Elefant sich seiner eigenen Kraft nicht bewusst ist, sind die Inder sich der Größe ihres kulturellen Erbes nicht bewusst.

 

    Die Kraft, die ein Mensch besitzt, ist unvergleichlich. Der Mensch ist äußerst mächtig. Aus diesem Grund inkarniert sich sogar Gott in menschlicher Form. Es heißt: Gott nimmt menschliche Gestalt an. Der Mensch ist die Krone der Schöpfung Gottes. Und Gott ist das Höchste. Diesen allgegenwärtigen, allwissenden und allmächtigen Gott zu vergessen, ist ein Sakrileg. Wir müssen ständig über Gott kontemplieren. Ihr mögt mit vielerlei Aufgaben beschäftigt sein, aber ihr solltet niemals Gott vergessen, der unwandelbar und ewig ist. Das sollte euer wahres Wesen sein. Eure wahre Natur sollte immer dieselbe bleiben.

 

    Der Ursprung aller Schwierigkeiten, denen wir begegnen, liegt darin, dass wir Gott vergessen und vergänglichen weltlichen Dingen hinterherrennen. Glück oder Schmerz sind allein unsere eigene Schöpfung. Gott ist immer glückselig. Er schenkt uns immer Glück, Freude und Seligkeit. Aufgrund unserer Illusion missdeuten wir Gottes Gaben als Schwierigkeiten und sind ihretwegen bekümmert. Eure eigenen Gefühle sind verantwortlich für euer Leiden. Ändert deshalb eure Gefühle, entwickelt eine positive Einstellung und ihr werdet niemals Schmerz und Leid erfahren.

 

    Ihr habt euch heute alle hier versammelt und tragt weiße Hemden und schwarze Blazer. Unser Anil Kumar (der Übersetzer) dachte: Wenn unsere Jungen schwarze Blazer tragen, warum dann nicht auch ich? Also zog auch er eine schwarze Jacke an und kam zu dieser Veranstaltung. Das ist Imitation. Tatsächlich ist die gesamte Welt voller Imitation. Dieses Nachahmen ist kein gutes Zeichen. Es schenkt euch nur kurzlebige Freude.

 

    In der Vergangenheit gab es Könige und Kaiser, welche die Welt beherrschten, aber sie alle verließen diese Welt mit leeren Händen. Sie konnten nicht einmal einen Grashalm mit sich nehmen. Wir können uns zweifellos, so lange wir in dieser Welt leben, an guten Dingen erfreuen. Danach haben wir keine weitere Verbindung mit ihnen. Alle weltlichen Beziehungen wurden von uns selbst geschaffen. Wir sollten solche künstlichen Beziehungen nicht pflegen. Seid glücklich, so lange ihr lebt, und freut euch am Leben. Aber eure Freude sollte nicht dem Essen von Eiskrem, die in kurzer Zeit schmilzt, gleichen. Wahre Freude entspringt eurem Herzen. Das ist Glückseligkeit. Diese Glückseligkeit solltet ihr ständig erfahren.

 

    Der Körper besteht aus den fünf Elementen und muss vergehen. Wir Menschen sind glücklich, wenn ein Kind geboren wird, und traurig, wenn jemand, der uns lieb ist, stirbt. Gebt Leid niemals Raum. Gleichgültig, wie viel Leid und Schwierigkeiten ihr erlebt, begegnet ihnen mutig und mit Gottvertrauen, indem ihr denkt: „Ich bin Teil des Göttlichen; deshalb werde ich weder bekümmert sein noch Tränen vergießen.“

Krishna verkündete in der Bhagavadgita:

Wissen ist in der Tat besser als mechanische Übung. Noch besser ist Meditation. Aber besser als Meditation ist der Verzicht auf den Wunsch nach der Frucht des eigenen Handelns, denn darauf folgt unmittelbar Friede.

    Solange man Verlangen nach der Frucht der eigenen Handlungen entwickelt, wird man keinen geistigen Frieden haben. Nehmt das Beispiel eines Menschen. Vor der Heirat war er allein, nach der Hochzeit ist er zu zweit. Nach einem Jahr bekommt das Paar ein Kind. Anfangs hat er zwei Beine, dann, nach der Hochzeit, vier, und nach der Geburt des Kindes werden es sechs Beine. So vermehrt sich mit dem Wachsen der Familie auch die Anzahl der Beine, und es wird in Leid enden. Es ist nicht von Gott gemacht, sondern das Ergebnis der eigenen geistigen Schwäche.

 

    Ihr habt am jährlichen Sportfest teilgenommen, verschiedene Kunststücke vorgeführt und euch daran gefreut. Freude oder Schmerz, alles ist das Resultat eurer eigenen Handlungen. Nichts in dieser Welt ist dauerhaft. Alles ist vergänglich. Man braucht sich wegen nichts hochgestimmt oder niedergedrückt zu fühlen. Was heute geboren wird, muss irgendwann sterben. Niemand weiß sicher, was im nächsten Augenblick mit uns geschehen wird.

    Ihr seid eine Verkörperung des Göttlichen. Das göttliche Prinzip in euch ist ewig. Es lebt heute, morgen und übermorgen. Deshalb solltet ihr Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft als eines betrachten, obwohl eure Erfahrungen in den drei Zeitphasen verschieden sind. Ihr solltet diesen Erfahrungen nicht zu viel Glauben schenken. Die Vergangenheit ist vorbei; sie wird nicht zurückkommen. Wir sind uns der Zukunft nicht gewiss. Die Gegenwart ist die einzige Realität, mit der wir uns befassen sollten. Es ist keine gewöhnliche Gegenwart, sondern die Allgegenwart, denn Vergangenheit wie Zukunft sind in ihr enthalten.

 

Liebe Studenten!

    All eure Erfahrungen in dieser veränderlichen Welt sind nur vorübergehend und unwirklich. Sie gleichen vorbeiziehenden Wolken. Ihr braucht euch nicht zu sehr um sie zu sorgen. Ihr schreitet vorwärts. Führt eure Lebensreise mit beständigem Vertrauen in Gott weiter. Warum solltet ihr zurückschauen müssen und über die Vergangenheit grübeln? Manche Menschen machen sich über alles Sorgen, nicht nur in Bezug auf ihre Ausbildung, sondern auch im Leben. Sie sorgen sich um Menschen, die nicht mehr leben. Wer geboren wurde, muss irgendwann diese Welt verlassen. Gott ist, da er allgegenwärtig ist, der Einzige, der zu allen Zeiten, in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, gegenwärtig ist. Er nimmt zu verschiedenen Zeiten verschiedene Namen und Formen an, entsprechend den Wünschen und der Vorstellung der Gottergebenen. Lasst eure Vorstellungen beiseite, und Gott kann jederzeit als das eine, einzige göttliche Prinzip wahrgenommen werden.

 

    Vor ein paar Tagen feierten die Menschen in der ganzen Welt das Neue Jahr. Von wo kam dieses Neue Jahr? Es ist nicht urplötzlich vom Himmel gefallen. Ohne „alt“ kann es kein „neu“ geben. Das Alte verwandelt sich in Neues und das Neue wird nach einiger Zeit alt. So sind das Alte und das Neue wie das Objekt und seine Spiegelung. Messt deshalb diesen zeitlichen Veränderungen nicht zu viel Bedeutung bei. Denkt immer über das zeitlose Prinzip, das Göttliche, nach. Falls ihr euch über ein paar Leiden oder Schwierigkeiten sorgt, die euch plagen, schiebt sie beiseite. Einige Jungen machen sich wegen ihrer Prüfungen Sorgen. Das ist völlig unnötig. Stellt euch mutig den Prüfungen und schreibt die Antworten vertrauensvoll nieder, entsprechend euren Vorbereitungen. Gott wird sich um das Übrige kümmern. Mut und Vertrauen führen das gewünschte Ergebnis herbei. Dieser Mut wird auch Kraft, Pushti, genannt.

 

    Sechs schlechte Eigenschaften bilden einen Teil der menschlichen Psyche: Verlangen und Lust (kama), Zorn (krodha), Gier (lobha), Verblendung (moha), Stolz (mada) und Eifersucht (mâtsarya). Die gleichen Eigenschaften spiegeln sich in der äußeren Welt wider. Haltet deshalb euer inneres Bewusstsein rein. Dann könnt ihr alle Bereiche der äußeren Welt erobern.

 

Verkörperungen der Liebe! Liebe Studenten!

Ihr erwerbt in verschiedenen Wissenszweigen Abschlüsse. Aber was bringen sie?

Die moderne Bildung führt nur zu Diskussionen, nicht aber zur vollkommenen Weisheit. Was nutzt es, sich eine Bildung anzueignen, die euch nicht zur Unsterblichkeit führen kann? Erwerbt das Wissen, welches euch unsterblich machen wird.

    Was nutzt es, so viele Abschlüsse zu erwerben, ohne das eigene Wesen zu erkennen? Die Bildung, der wir nachgehen, muss letztlich der Gesellschaft von Nutzen sein. Solch eine Bildung solltet ihr anstreben. Teilt euer Wissen mit anderen. Nur dann wird sich eure Sicht erweitern und der Zweck eures Menschseins erfüllt werden. Das Individuum ist eines allein. Wenn ein anderes Individuum sich ihm anschließt, entsteht eine Gemeinschaft (samashti).

 

    Entwickelt die Kraft der Sinne, indem ihr Herrschaft über eure Sinne entwickelt. Nur wenn der Mensch Herr seiner Sinne ist, kann er Vyakti [2] Individuum, genannt werden. Leider finden wir heutzutage nirgendwo Sinneskontrolle. Den Sinnen wird gestattet, in der äußeren Welt Amok zu laufen. Die Sinne wurden von Gott geschaffen, damit der Mensch sie auf rechte Weise nutzt und sie angemessen beherrscht. Sie sind nicht dazu gedacht, Gottes Schöpfung wahllos zu genießen. Vögel, Tiere, Insekten tun das auch. Sogar Ameisen gründen Familien und ernähren sie. Ihr braucht nicht ihrem Beispiel zu folgen. Ihr seid Menschen.

 

    Der euch geschaffen hat, wird auch für euren Unterhalt sorgen. Ihr braucht euch um eure Nahrung und andere Bedürfnisse nicht zu sorgen. Ihr könnt im Ausland vielleicht 5000 Dollar monatlich verdienen. Es ist zweifellos eine riesige Summe, wenn man sie in Rupien umrechnet. Vergleicht jedoch die Lebenshaltungskosten in Indien und im Ausland. Die 5000 Dollar, die ihr im Ausland verdient, entsprechen 500 Rupien in Indien. Dieser Betrag genügt hier. Manche Leute gehen mit großen Hoffnungen ins Ausland. Aber was gibt es dort? Die Weite liegt in eurem Herzen. Ihr braucht nicht ins Ausland zu gehen. Entwickelt Großzügigkeit. (Swami spielt mit den englischen Worten abroad – Ausland, broadness – Weite, broadmindedness – Großzügigkeit, Toleranz). Bleibt hier. Kümmert euch gut um eure Eltern, Frau und Kinder. Macht eure Kinder mit der indischen Kultur und Spiritualität vertraut. Das ist wahre Bildung. Bedeutet Bildung lesen und schreiben? Kann man all jene, die lesen und schreiben gelernt haben, gebildet nennen? Nein, keinesfalls! Wissen ohne Unterscheidungsvermögen, das der Gesellschaft nicht nützlich ist – kann man das Bildung nennen? Bildung, die kein Unterscheidungsvermögen entwickelt, ist null und nichtig! Wahre Bildung ist das, was von innen kommt, und das ist Educare. Alle Lehrer lehren nur das, was in den Büchern steht. Wirkliche Bildung kann man nicht aus Büchern erwerben.

 

    Deshalb, liebe Studenten, verschwendet nicht eure Zeit, indem ihr Bücher lest und euch nur Buchwissen aneignet. Ihr lest die ganze Nacht, ohne zu schlafen. Das verdirbt eure Gesundheit. Ihr dürft deshalb nur die Bücher lesen, die für euer Ziel notwendig sind, nicht den ganzen Schund, den ihr auf dem Marktplatz findet. Die Leute lesen Bücher, Kinomagazine und Zeitungen, die ihnen in keiner Weise nützlich sind. Wenn ihr die Zeitung öffnet, ist sie voller Werbung und Kinobilder. Es gibt nichts daraus zu lernen. Folgt eurem Gewissen, das euch leitet! Wenn ihr eurem Gewissen folgt, verdient ihr es, Mensch genannt zu werden. Ihr werdet nicht zum Menschen, nur weil ihr Arme, Beine, Augen, Ohren, Nase usw. besitzt. Sogar kleine Insekten haben sie. Könnt ihr euch mit ihnen gleichsetzen? Sicherlich nicht. Ihr müsst das Leben eines wahren Menschen führen und anderen ein Vorbild sein. Ihr müsst ein Beispiel an wahrer Kultur sein.

 

    Zwischen Kaste und Kultur liegt ein subtiler Unterschied. Ihr gehört zur Kaste der Menschheit, denn es gibt nur eine Kaste, und zwar die Kaste der Menschheit. Es ist eine Gabe eurer Eltern, mit der ihr geboren wurdet. Kultur hingegen ist etwas, das ihr euch im Leben aneignet. Kultur lehrt euch, was zu tun ist und wie. Sie basiert auf bestimmten Traditionen. Niemand kann eure Kaste, die Menschheit, ändern. Auf der Grundlage eurer angeborenen Kaste der Menschheit könnt ihr einer Kultur folgen. Ein anderer wichtiger Gesichtspunkt muss in diesem Zusammenhang berücksichtigt werden: Kaste und Kultur ohne Unterscheidungsvermögen sind nicht nur nutzlos, sondern auch schädlich. Euer Wissen und scharfer Intellekt sind nicht so wichtig. Unterscheidungsvermögen ist von höchster Bedeutung. Ihr müsst fähig sein, das zu wählen, was für euch nützlich und notwendig ist. Wenn ihr im Dunklen seid, müsst ihr ein Licht anschalten. Es ist nicht angemessen, ein Licht einzuschalten, wenn im Raum schon Licht ist.

 

Liebe Studenten!

    Ihr solltet nicht Wissen oder Energie entfalten, sondern Unterscheidungsvermögen. Welcher Sache ihr auch begegnet, fragt euch selbst zuerst: „Ist es gut oder schlecht, nutzt es mir oder nicht?“ Ehe ihr eine bestimmte Arbeit in Angriff nehmt, überlegt sorgfältig, ob sie es wert ist oder nicht. Da ihr Menschen seid, entwickelt die Qualität des Menschseins. Bereitet euren Eltern, die für eure Geburt verantwortlich sind, keinerlei Schmerz. Die Veden betonten die Notwendigkeit, den Eltern höchsten Respekt zu erweisen, indem sie erklärten: Verehre Mutter und Vater wie Gott. Die Kinder kümmern sich heutzutage nicht um ihre Eltern. Sie halten ihre Ehefrau, die „künstliche Puppe“, für den Mittelpunkt ihres Lebens. Sie folgen den Anweisungen der Ehefrau und vernachlässigen ihre Eltern, die ihnen das Leben schenkten und sie unter Schwierigkeiten nährten und aufzogen. Ihr könnt eure Frau lieben; nichts ist daran falsch. Aber ihr solltet auch euren Eltern gehorchen. Die Eltern verdienen eure höchste Fürsorge. Alle anderen sind erst nach den Eltern an der Reihe. Liebt als Erstes eure Mutter und folgt ihren Anweisungen. Nur wenn ihr sie glücklich macht, wird auch euer Leben glücklich sein. Falls sie aus irgendeinem Grund Tränen vergießt, werdet ihr euer ganzes Leben lang leiden müssen. Nur sehr wenige Menschen erkennen heutzutage den Wert der Mutterliebe. Wenn die Mutter ihnen etwas sagen will, fahren sie ihr über den Mund und sagen: „Sei still; ich weiß alles.“ Andere sagen ihr schonungslos: „Halt den Mund. Du brauchst mir keine Ratschläge zu geben. Ich habe verschiedene Diplome. Weiß ich es nicht selber?“ Ihr habt vielleicht im akademischen Bereich Diplome erhalten, aber habt ihr ein Diplom in Allgemeinwissen erworben, das nützlich ist, um ein ausgeglichenes Leben zu führen? Nur die Eltern können dieses Wissen vermitteln. Neben dem Erwerb hoher Abschlüsse muss man seinem Vater und seiner Mutter dienen und sie glücklich machen. Nur dann kann man ein glückliches, friedvolles Leben führen. Diese Dinge muss man lernen und sie im Leben sorgfältig befolgen.

 

Liebe Studenten!

    Die Herrlichkeit des göttlichen Namens zu besingen, ist von großer Bedeutung, die nicht unterschätzt werden sollte. Hari bhajana bina…Ohne Gott mit Bhajans zu preisen, gibt es keine Freude und keinen Frieden. Nehmt am Bhajansingen teil, was euch viel Frieden und Glückseligkeit bringt. Bhajans sind eine Gruppenaktivität, bei der viele Menschen zusammenkommen (samashti) und zum Lobe Gottes singen. Ein wichtiger Gesichtspunkt beim Bhajansingen besteht darin, dass alle am Singen teilnehmen sollten. Einer ist der Vorsänger, dem alle anderen folgen. Wenn ihr kein Vertrauen in eure Stimme habt, dann wiederholt wenigstens den göttlichen Namen in eurem Herzen. Leider haben die Menschen heutzutage nicht einmal dafür Zeit. Ihr könnt in eurem Leben alles vergessen, aber niemals die Wiederholung des Gottesnamens und das gemeinschaftliche Singen des Namens (nâmasamkîrtana). Der göttliche Name ist ewig. Denkt deshalb ständig an den göttlichen Namen.

 

(Übersetzung der vom Sri Sathya Sai Books & Publications Trust herausgegebenen, gedruckten englischen Fassung der Ansprache. S. B., Prashanti Nilayam.)

 

[1] Das goldene Zeitalter, A. d. Ü.
[2] Vyakti bedeutet auch Offenbarung, der wirkliche Charakter, die eigentliche Natur. A. d. Ü.


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